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Die Mehrzahl der von Elzbieta Wiedner-Zajac auf CDs eingespielten Klavierkompositionen (sehe auf der Homepage unter "CDs") befindet sich weiterhin in ihrem Konzertrepertoire.

Sie stellt ihre Recital-Programme sehr sorgfältig zusammen. Diese sind quasi choreographisch aufgebaut, dabei spielt die Dramaturgie der Gestaltung eine wichtige Rolle. Hier ein Beispiel eines solchen, öfter in ihren Konzerten präsentierten Programms:

P R O G R A M M

F. Chopin



I.J. Paderewski

Deux Nocturnes, op. 48

       Nr. 2  fis-Moll
       Nr. 1  c-Moll

Sonate es-Moll, op. 21
        Allegro con fuoco
        Andante ma non troppo
        Allegro vivace


 P a u s e

 F. Schubert


J. Zarębski

F. Chopin
Variationen B-Dur, op. 142
Impromptu Es-Dur, op. 90

Grande Polonaise Fis-Dur, op. 6

Polonaise fis-Moll, op. 44

Das Programm hat eine besondere Choreographie: Im Rahmen der Fis Tonart ist hier eine Reihe von musikalischen Werken zusammengestellt, die eine hohe dramatische Ladung enthalten. Eigentlich könnte jedes von diesen Werken den Namen "Fantasie" tragen, wenn es um die Form und den Inhalt geht. Besonders Zarębski (2. Hälfte des XIX Jh.) "fantasiert" stellenweise in seiner Polonaise schon in die impressionistische Richtung. Die beiden Chopin-Nocturnes führen, dramatisch steigend, in die große Paderewski-Sonate; zugleich knüpfen sie an die Schubert-Stücke in der zweiten Hälfte des Programms an. Die kleine, überwiegend lyrische Form des Nocturnes ist interessanterweise oft in Schuberts Werken (besonders in Impromptus präsent). Die Sonate von Paderewski steht wiederum in einer engeren Beziehung zu den zwei Polonaisen. Und so  in dem letzten Punkt des Programms, Chopins Polonaise fis-Moll, schließt der musikalische Kreis.

 


Elzbieta Wiedner-Zajac Auftritte sind abwechslungsreich: monographische Klavierabende wie Chopin-Abend, Liszt-Abend, Mozart-Abend, Brahms-Abend…., Klavierabende mit polnischer und österreichischer Musik, Abende mit eigenen Kompositionen wie auch mit Kammermusik kombiniert (mit Sängern, diversen Instrumentalisten, Schauspielern), außerdem - bunt gemischte Programme, doch immer mit einem bestimmten Leitfaden bedacht.
(Es sind natürlich nicht immer Abendauftritte, sondern z. B. Matinées gewesen).

Das Repertoire von Elzbieta Wiedner-Zajac umfasst auch viele Kompositionen für Klavier und Orchester, u. a.:


W. A. Mozart           - Konzert A-Dur, KV 488
                             -  Konzert B-Dur, KV 595
L. van Beethoven    -  Konzert G-Dur, op.58
F. Chopin               -  Krakowiak - Grand Rondeau de Concert, op. 14
                             - Grande Polonaise brillante précédée d'un Andante spianato, op. 22
                             -  Konzert e-Moll, op. 11
F. Liszt                   -  1. Konzert Es-Dur
R. Schumann          -  Konzert a- Moll, op. 54
I. J. Paderewski      -  Fantaisie polonaise sur des thémes originaux pour piano et orchestre,  op. 19
                                      
S. Rachmaninoff     -  Rhapsodie über ein Thema von Paganini, op. 43
B. Bartok               -  III. Konzert
K. Szymanowski     -  Symphonie concertante, op. 60
                                                  
Die Pianistin hat nie projektiert, gesamte Werke einen bestimmten Komponisten aufzunehmen oder zyklisch in Konzerten aufzuführen. In dem Programmheft (Booklet) zu der CD "Masques" schreibt sie:

"Ich pflege in mein Konzertrepertoire die Werke aufzunehmen, bei denen ich innerlich mitschwinge, deren musikalischer Ausdruck eine Affinität in mir hervorruft, gleichgültig, welche Stilrichtung sie repräsentieren.
Das ist der Grund, warum ich Aufführungen eines Gesamtwerkes (etwa von Chopin oder Mozart) persönlich nie angestrebt habe. Denn selbst bei den größten Meistern gibt es Kompositionen, die mich wenig oder gar nicht ansprechen.
Ich glaube, dass diese Art von Resonanz-Empfindung mir erlaubt, die Musik quasi improvisierend zu gestalten: nicht die Notenschrift zu variieren, sondern "zwischen den Noten" zu musizieren."