Language:  DEU | ENG

Aus den Gutachten über die künstlerische und didaktische Qualifikation von Elzbieta Wiedner-Zajac in Rahmen des Habilitations-Verfahren zur Verleihung der Lehrbefugnis für das „Künstlerische Fach Klavier“ in seinem ganzen Umfang (Berufstitel: ao. Univ.-Prof.):

 

„…Nach dem Anhören aller vorgelegten Aufnahmen (CDs) ergeben sich für mich folgende Aspekte und Ergebnisse: Die Literaturauswahl zeigt einen klaren polnischen Schwerpunkt, welcher als lobenswert und bereichernd angesehen werden kann. Es werden damit interessante und kompetent vorgetragene Einblicke in die auch weniger bekannte  polnische Klavierliteratur vermittelt. Frau Elzbieta Wiedner-Zajac zeigt in allen Einspielungen ein absolut professionelles…Niveau für Ihre Qualifikation…Besonders positiv möchte ich die beiden Extraplatten mit den Werken von Leschetizky und Paderewski hervorheben, sowie die Einspielungen der „Masques“-CD (vor allem Szymanowski)…Sehr eindrucksvoll empfinde ich die Werke von Takács und herzerfrischend (auch klanglich sehr schön) die Strauss- und Lanner-Bearbeitungen sowie das sehr originelle Geburtstagslied von Elzbieta Wiedner-Zajac. Alles in allem – ein sehr hohes Niveau!...
Ein sehr anspruchsvolles Programm präsentierte uns Frau Mag. art. Wiedner-Zajac am  29. November 03 um 11:00 Uhr im Franz Liszt – Saal (Beethoven, Brahms, Chopin, Szymanowski). Im Großen und Ganzen bestätigte sich für mich der Eindruck des bisher Gehörten auf den CDs….Die große künstlerische Erfahrung Elzbieta Wiedner-Zajacs war klar durchhörbar….Wiederum zeigte sich ihre große Affinität zu den polnischen Komponisten. Insgesamt eine eindrucksvolle Leistung…“
o.Univ.-Prof. Peter Efler (Dezember 2003)
Künstlerische Fach Klavier
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

 

 

„…a) Zu den Ton-Dokumenten (CDs)
Schon die ersten auf der CD „Musica Polonica“ enthaltenen Interpretationen spiegeln eindrucksvoll die musikalische Ausstrahlung von Frau Mag. Elzbieta Wiedner-Zajac wider. In einer Auswahl von Klavierstücken I. Paderewskis kommen ihre gekonnte klangliche Auslotung (Mazurek op. 5/2), tänzerische Haltung – selbst in den brillanten Passagen - (Menuet op. 14/1), der erzählende Gestus (Krakowiak) sowie Virtuosität (Caprice – Valse) blendend zur Geltung. Auch die Kompositionen von J. Zarebskis (Tarantelle op. 25 und Grande Polonaise Fis-Dur op. 6)  - in ihren pianistischen Ansprüchen an Zarebskis Lehrer Liszt erinnernd - sind meisterhaft präsentiert.
Dass Frau Mag. Elzbieta Wiedner-Zajac ihre Liebe zur polnischen Klaviermusik auch weniger populären Werken zukommen läßt, trägt meines Erachtens vielleicht dazu bei, daß sie die Musik F. Chopins - wie dies die auf dieser CD enthaltenen Mazurkas bekunden - aus einem größeren Zusammenhang heraus athmosphärisch erfasst und wiedergibt.
Interessant ist die Zusammenstellung der Literaturauswahl auf der CD „Masques. Polish Piano Works”, welche von Klavierstücken W. Lutoslawski ausgehend nicht nur einen chronologischen Rückblick über Szymanowski zu Zarebski bietet, sondern auch einen Querblick über Szymanowskis stilistischen Wandel in seinem Schaffen aufzeigt: von den hochromantischen, sehr stimmungsvoll gespielten Préludes op. 1 bis zu einer sich immer nachimpressionistischer färbenden Klangstruktur in den sagenhaft interpretierten „Masken“ op. 34. In der Ausführung der sehr komplexen und raffinierten drei Sätze kommen neben äußerster Sensibilität in der Tongebung auch die starken emotionalen Kontraste dieser Musik sehr beeindruckend zur Geltung.
Erwähnt sei auch das informative, von der Pianistin verfasste Vorwort im CD-Beiheft.
Eine Rarität stellt die „Danse Polonaise h-Moll“ der Komponistin Maria Szymanowska dar - geboten in Form eines Live-Mitschnittes beim renommierten Klavier-Festival Ruhr 1997 und neben einen Walzer von F. Schubert (h-Moll op. 18) gereiht.
Besonders hervorheben möchte ich den „singenden Ton“ von Frau Mag. Elzbieta Wiedner-Zajac, der zum Beispiel auf der Solo-CD „Erzählende Tänze“ in den Werken  F. Schuberts zur Geltung kommt.
Auch die weiteren CDs dokumentieren in Fülle die bereits erwähnten Vorzüge der Pianistin, ergänzt um eine durchwegs durchdachte höchst ansprechende Programmwahl.
Aus der Reihe weiterer Interpretationen von Klaviermusik von I. Paderewski, Th. Leschetizky, F. Liszt bis hin zu  Johann Strauß und J. Lanner – Bearbeitungen sei die humorvoll gespielte Polka (1997) von J. Takács erwähnt, die Frau Mag. Elzbieta Wiedner-Zajac selbst gewidmet ist.
Die laut Curriculum schon während der Studienzeit erfolgten Kompositionsversuche und eine 1999 ebenso erwähnte Komposition „Fantasie über Themen von Chopin und Schumann für Klavier“ kenne ich leider nicht, doch das „Geburtstagslied für Klavier (2002), J. Takács zum 100. Geburtstag gewidmet“ bestätigt Frau Mag. Elzbieta Wiedner-Zajac als komponierende Pianistin….

b) Zu der künstlerischen Darbietung im Rahmen einer Matinée am 29. November 2003
(im Franz Liszt-Saal der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien):
Von Beginn an faszinierte Frau Mag. Elzbieta Wiedner-Zajac als überzeugende Bühnenpersönlichkeit. Das Intermezzo es-Moll, op. 118 Nr. 6 von J. Brahms wurde sehr ausdrucksstark wiedergegeben. (…). Die Interpretation von L. van Beethovens Sonate c-Moll op. 111,  vor allem aber F. Chopin Grande Polonaise brillante précédée d’un Andante spianato op. 22 - mit allerfeinster Agogik und rhythmischer Finesse vorgetragen – und K. Szymanowski “Serenade de Don Juan” aus dem Zyklus “Masques” op. 34 (s.o.) bestätigen die schon aus den verschiedenen Aufnahmen gewonnenen und geschilderten Eindrücke.

Abschließend möchte ich festhalten, dass Frau Mag. art. Elzbieta Wiedner-Zajac einerseits durch ihre repräsentative CD-Sammlung - einem Kompendium früherer Veröffentlichungen - und andererseits aufgrund der zusätzlich erfolgten künstlerischen Präsentation - welche meiner Meinung nach einer eigens verfassten Habilitationsschrift in wissenschaftlichen Habilitationsverfahren gleichzuhalten ist -  den Anforderungen einer Prüfung der künstlerischen Qualifikation im Rahmen des Habilitations-Verfahren mehr als entspricht….“

Dr. Maria Nussbaumer Eibensteiner   (Dezember 2003)
Innsbrucker Musikpädagogik-Institut
der Universität Mozarteum Salzburg

 

 

„…Unterrichtsvisitation am 19.1.2004  (9.30 bis 12.30) :
 
Der Unterricht ist von einer positiven Atmosphäre geprägt. Durch deutliches persönliches Engagement wird der Student förmlich „mitgerissen“. Auf jede Fragestellung oder Argument seitens des Studenten geht Frau Wiedner-Zajac genau ein. Die Hilfestellungen bei Problemen sind sehr effektiv. Der Student profitiert sehr von der Fähigkeit, das gewünschte Resultat nicht nur verbal ausformuliert, sondern am Klavier klanglich und handwerklich perfekt dargestellt zu bekommen .Bei schwächeren Studenten erkennt sie die Zumutbarkeitsgrenze , ohne die wichtigen künstlerischen Ansprüche zu schmälern.  
Frau Wiedner spricht sowohl die emotionale Seite, als auch durch  eigene Kompositionstätigkeit  befruchtet, die intellektuelle Erkenntnissphäre an. Nie trocken oder zusammenhangslos kommen ihre Hinweise zu formalem und  strukturellem Aufbau. Die Anleitungen gründen in einem Erfahrungsschatz, der einerseits durch langjährige Konzerttätigkeit, andererseits durch ausgiebige Unterrichtspraxis bedingt ist.
Die Habilwerberin ließ keinen Wunsch an Handhabung einzelner Parameter (absolute Texttreue, formanalytische  Fragen, Hinweise auf kontrapunktische Techniken, Tempokonzeption, klangliche Arbeit, Balance in den Stimmen, Rhythmische Präzision, ...) offen….

Prof. Alma Sauer  (Dezember 2004)
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Lehrgang Klavier-Vorbereitung




„…In Gesprächen mit Studenten von Frau Mag Elzbieta Wiedner-Zajac hat sich ein durchgehen positives Bild abgezeichnet auf das ich in weiterer Folge genauer eingehen möchte.

Sowohl in künstlerischen als auch in persönlichen Angelegenheiten präsentierte sich mir ein Bild der allgemeinen Begeisterung. Frau Wiedner-Zajacs Unterricht wird von ihren Studenten in vielerlei Hinsicht gelobt und äußerst positiv beschrieben. Sie hat die Gabe in ihren Schülern Interesse und Neugierde zu wecken und sie auf ihren musikalischen und scheinbar auch persönlichen Wegen zu unterstützen. Von mehreren Seiten wurde mir über ihre absolut kompetente Art und Weise auf Fragen und Probleme einzugehen berichtet, ihre Hilfestellungen als effektiv und brauchbar beschrieben. Mit ihrem hohen persönlichen Engagement und ihrer positiven Einstellung gelingt es ihr, sehr viele Studenten zu hervorragenden musikalischen Leistungen zu bringen. Weiters kann Frau Wiedner- Zajac auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen, sowohl ihre Bühnenpräsenz als auch ihre Unterrichtstätigkeit betreffend.

Somit besteht von meiner Seite kein Zweifel, dass Frau Mag Elzbieta Wiedner-Zajac die pädagogisch-didaktischen Fähigkeiten hat um das Fach Klavier in seinem  ganzen Umfang unterrichten zu können.“

Dagmar Furch, Stellvertretende Vorsitzende   (Wien, am 13. 03. 2004)
Stellvertretung der Studenten
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien